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Unser Grazer Wald

Waldenquete und Ausstellung setzen Impulse für nachhaltige Zukunftsstrategie

22.05.2025

Im Foyer des Grazer Rathauses ist seit 20. Mai die Ausstellung „unser Grazer Wald" zu sehen, die die Bedeutung des Waldes für das Stadtklima, die Artenvielfalt und die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Waldenquete am 22. Mai bildete anschließend den Auftakt zur Bewusstseinsbildung, passend zum internationalen Tag der Biodiversität: Bei Vorträgen, Führungen und Gesprächen mit Expert:innen steht die nachhaltige Waldbewirtschaftung im Mittelpunkt - und der Wald als wertvoller Lebensraum für alle.

Hochkarätige Experten und Vertreter:innen aus der Politik setzten bei der Waldenquete ein Zeichen für die nachhaltige Entwicklung der Grazer Wälder.Eröffneten die Waldenquete: GBG-Geschäftsführer Günter Hirner, Moderatorin Simone Koren-Wallis, Bürgermeisterin Elke Kahr und GBG-Aufsichtsratsvorsitzende Ina Bergmann (v. l.).Große Freude bei diesen BIG-Leserinnen, die Tickets für die Waldenquete gewonnen haben! Bürgermeisterin Elke Kahr (2. v. r.) freute sich mich.Die Stadtfläche von Graz besteht zu rund einem Viertel aus Wald. Auf rund 3.000 Hektar hat es die Stadt im Wald mit rund 3.000 Waldbesitzern zu tun, die alle ihre Einzelinteressen verfolgen.Ausstellungseröffnung: Oberförster Peter Bedenk, Stadtrat Manfred Eber, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, Bürgermeisterin Elke Kahr, Stadtrat Kurt Hohensinner, Ausstellungskuratorin Luise Kloos und GBG-Geschäftsführer Günter Hirner (v. l.).Texte von Autor:innen aus Graz oder mit Graz-Bezug ergänzen die Ausstellung.

Rund ein Viertel des Grazer Stadtgebiets sind Waldfläche - das sind 3.111 Hektar, denen angesichts der Auswirkungen des Klimawandels immer mehr Bedeutung zukommt. Neben der Bindung von Kohlenstoff, der Kühlung der Umgebung und der Freisetzung von Sauerstoff erfüllt der Wald viele weitere wichtige Funktionen: Er bietet Arbeitsplätze, dient der Naherholung, schützt vor Naturgefahren und ist wertvoller Lebensraum.

Mit der Waldenquete am Lustbühel möchten die Stadt Graz und die GBG die Bedeutung der Waldflächen und ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung für die Stadt ins Bewusstsein rufen. Um diese weiß auch Bürgermeisterin Elke Kahr: „Plätze wie der Lustbühel und unsere Wälder sind von großer Bedeutung, um der Entfremdung von der Natur entgegenzuwirken. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel ist es wichtig, diese Orte zu schützen und zu pflegen. Vielen Dank all jenen, die sich tagtäglich mit viel Engagement und Liebe um unseren Wald kümmern."

Nachhaltige Waldstrategie für ein Viertel des Stadtgebiets

Um die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Funktionen des Waldes langfristig sicherzustellen, bewirtschaftet die GBG ihre Flächen von rund 627 Hektar auf Basis nachhaltiger Konzepte, die im Grazer Gemeinderat einstimmig beschlossen worden sind. Die Grazer Waldflächen teilen sich auf rund 3.000 Waldbesitzer auf, die unterschiedliche Interessen verfolgen. Durch den weit verstreuten Besitz der Stadt Graz hat die GBG in der Waldbewirtschaftung auch mit rund 400 Anrainer:innen zu tun, die unterschiedliche Zugänge zum Thema Stadtwald haben. Eine Zukunftsstrategie zur Arrondierung des Streubesitzes zu großflächigen Waldeinheiten ist daher notwendig, um den Wald nachhaltig entwickeln zu können.

Für GBG-Geschäftsführer Günter Hirner ist die Unterstützung der Politik in diesem Vorhaben essenziell: „Es freut mich besonders, dass heute alle politischen Fraktionen im Gemeinderat vertreten sind und damit ein Bekenntnis zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung abgeben. Bereits 2001 gab es einen einstimmigen Beschluss zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Waldflächen im Gemeinderat. Wenn es zu einer Änderung in der Waldstrategie kommt, hoffen wir erneut auf einen einstimmigen Beschluss!"

Ziel ist eine nachhaltige und effiziente Strategie zur Entwicklung und Bewirtschaftung der Waldflächen, um ein Viertel des Stadtgebiets aktiv zu gestalten, den Wald in seiner Qualität zu erhalten und auf zukünftige Herausforderungen zu reagieren.

Stadtrat Manfred Eber: „Die Steiermark ist bekanntlich das grüne Herz Österreichs. Dabei vergisst man oft, dass es in Graz auch über 3.000 Hektar Wald gibt, wovon die GBG rund 627 Hektar bewirtschaftet. Es freut mich, dass in Graz nach über 20 Jahren bald eine neue Waldstrategie im Gemeinderat beschlossen werden soll, um diesen wertvollen Lebensraum zu schützen.

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Ich finde es wunderbar, dass der Wald jetzt bei uns im Rathaus einzieht und daran erinnert, wie wichtig der Waldbestand für unsere Stadt ist. Der Wald ist nicht nur schön, sondern lebensnotwendig - für uns Menschen, fürs Klima und für die Artenvielfalt in der Stadt."

GBG-Aufsichtsratsvorsitzende Ina Bergmann zur Bedeutung des Areals am Lustbühel: „2022 haben wir im Aufsichtsrat das erste Mal von dem Areal am Lustbühel erfahren und die Chance als Stadt und GBG genutzt, das Areal zu entwickeln. Im Zuge des Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist hier nicht nur ein Biodiversitätszentrum entstanden, sondern auch ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung."

OSR DI Andreas Januskovecz: „Mit der Bewirtschaftung resilienter und klimafitter Wälder rund um unsere Städte antworten wir Förster:innen auf die großen Herausforderungen der Klimakrise."

Ofö. Ing. Peter Bedenk: „Der Wald verbindet die Stadt mit der Natur in der Stadt - er ist für uns in jeder Hinsicht essenziell und tut der Seele gut. So wollen wir ihn nachhaltig für unsere nachfolgenden Generationen sichern."

Univ. Prof. Dr. Georg Kaser: "Der Wald spielt im Klimawandel mehrere Rollen: Er kann die Auswirkungen des Klimawandels vor allem auf menschliche Siedlungsgebiete abschwächen, indem er seine Umgebung kühlt, ventiliert und befeuchtet und kann uns vor Hochwassern schützen. Der Wald ist aber selbst bedroht durch den Klimawandel und es gilt, ihn zu stärken. Und dann hat der Wald, wenn man ihn entsprechend pflegt und bewirtschaftet, das Potenzial, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu verringern."

Dr. Ernst Leitgeb: „Die Berücksichtigung der standorts- und bodenkundlichen Verhältnisse vor Ort ist bei der Wahl klimafitter Baumarten von großer Bedeutung."

OFM DI Peter Fischer: „Der Wald ist vom Klimawandel betroffen. Gleichzeitig ist der Wald Teil der Lösung, indem er die Auswirkungen des Klimawandels mildern kann! Eine nachhaltige Bewirtschaftung schafft die Basis!"

Ausstellung „unser Grazer Wald“

Im Zuge der Enquete gibt es im Rathaus und am Biodiversitätszentrum Lustbühel - Landwirtschaft erleben die Ausstellung „unser Grazer Wald", welche von der Grazer Künstlerin Luise Kloos gestaltet wurde. „Die Ausstellung macht die natürliche Ressource Wald, die potenziell allen Grazer:innen zur Verfügung steht, in ihrer Bedeutung sichtbar", erklärt die Kuratorin. Texte von Autor:innen aus Graz oder mit Graz-Bezug runden dabei die Vielschichtigkeit des Themas ab und zeigen, dass dieses weit über die fachliche Betrachtung hinausgeht, weil jeder und jede persönliche Erfahrungen, Erwartungen und Erlebnisse mit dem Wald verbindet. Bilder und Texte vermitteln einen Eindruck über die Vielfältigkeit an Erscheinungsformen und Bezugsformen zum Wald.

„unser Grazer Wald" ist mit der Ausstellung vom 20. Mai bis zum 2. Juni im Grazer Rathaus zu sehen und kann vom 22. Mai bis zum Erntedankfest am 1. Oktober am Lustbühel sowohl als Ausstellung als auch in der Natur erlebt werden. Die Ausstellung im Präsentationsraum am Lustbühel ist Mo. bis Mi. jeweils von 9 bis 12 Uhr und Do. bis So. von 14 bis 18 Uhr frei zugänglich.

Ergänzt wird die Ausstellung durch ein kreatives Projekt: Waldbänke mit literarischen Zitaten laden künftig am Lustbühel zum Innehalten ein. Das erste von vorerst sieben Bankerln ist bereits im Rathaus ausgestellt und wird danach an den Spazierwegen am Lustbühel aufgestellt. Übrigens: Patenschaften sind nicht nur für Bäume, sondern auch für diese besonderen Bänke möglich!

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